48. Todestag von Malcolm X

Bereits zum 48. Mal jährt sich der Todestag eines ganz großen Bürgerrechtskämpfers und Muslims. Am 21. Februar 1965 treffen 16 Kugeln Malcolm X in die Brust. Grund genug das Leben dieses großen Helden näher zu beleuchten.

Am 19. Mai 1925 kam Malcolm Little im US-Bundesstaat Nebraska als viertes von sieben Kindern auf die Welt. Seine Familie litt an Armut, zudem starb sein Vater, als Malcolm erst sechs Jahre alt war.

In Folge dieser tragischen Umstände und der hohen psychischen Belastung musste seine Mutter 1939 in eine Psychiatrische Anstalt eingewiesen werden. Auch sonst hatte es Malcolm Little in seiner Kindheit sehr schwer. Er musste zahlreiche Umzüge verkraften und wurde äußerst autoritär erzogen.

Identitätsprobleme und Jugendkriminalität

Nach der Erkrankung seiner Mutter musste Malcolm X 1939 in ein Heim. In der Schule war Malcolm stets ein Musterschüler und glänzte mit hervorragenden Leistungen, doch wurde ihm bald bewusst, dass er aufgrund der rassistischen Gesetze und gesellschaftlichen Umstände von damals kein Recht hatte, eine Universität zu besuchen oder einen angesehenen Beruf auszuüben.

1941 übersiedelte er zu seiner Schwester nach Boston, wo er sich anfangs mit kleinen Nebenjobs über Wasser hielt. Im Laufe der Zeit begann er allerdings in die kriminelle Szene abzustürzen, er nannte sich „Detroit Red“, betätigte sich als Einbrecher, Drogendealer und verdiente sein Geld mit Zuhälterei.

Gefängnisaufenthalt und Beitritt zur Nation of Islam

Nur fünf Jahre später verurteilte ihn ein Gericht 1946 wegen den Einbrüchen und „Sex mit einer weißen Frau“ zu zehn Jahren Haft. Hier kam er zum ersten Mal mit der Nation of Islam (NOI) in Kontakt, einer religiös-politischen Sekte, deren Anhänger einen eigenen Staat für Schwarze in den USA forderten und den weißen Mann als Teufel anprangerten. Unter dem Einfluss der NOI lernte er Lesen und Schreiben und das Islam-Bild dieser Organisation kennen.

1952 wurde Malcolm X – seinen ehemaligen Nachnamen „Little“ hatte er abgelegt, weil er ihn als Sklavennamen erachtete – frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Daraufhin zog er nach Detroit, wo er Elijah Muhammed, das Oberhaupt der Nation of Islam, kennen lernte. Muhammed wurde zu einer Art Vaterfigur für Malcolm X und ermöglichte ihm einen raschen Aufstieg in der NOI.

1958 heiratete Malcolm X Betty Jean Sanders, aus dieser Ehe gingen 6 Kinder hervor. Gleichzeitig stieg er zum nationalen Sprecher der NOI auf und hielt zahlreiche Reden gegen die „weiße“ Unterdrückung. Er war feindlich gegenüber Martin Luther King und seiner Bürgerrechtsbewegung gestimmt, da er in ihm und seinen Anhängern lediglich Handlanger der weißen Unterdrücker sah.

Im Lauf der Jahre begann sich Malcolm X allerdings immer mehr von der NOI zu entfremden, da es ihm nicht entging, wie Elijah Muhammed sich korrumpieren ließ, sich fortwährend bereicherte und in seinen Augen „Unzucht“ trieb.

Austritt aus der NOI und Pilgerfahrt nach Mekka

1964 lieh sich Malcolm X Geld von seiner Schwester, um eine Pilgerfahrt nach Mekka zu unternehmen. Im Zuge dieser spirituellen Erfahrung änderte sich sein Weltbild von Grund auf. Er sah, wie sich Menschen aller Nationen und Hautfarben in Demut vor dem einen Gott niederwarfen und verstand jetzt, dass der Islam mit der von der NOI gepredigten rassistischen Lebenssicht nichts zu tun hatte.

Während der Pilgerreise konvertierte Malcolm X zum sunnitischen Islam und nahm den Namen Malik Al-Shabazz an. Er stieg aus der NOI aus und engagierte sich nun in seiner selbst gegründeten Bürgerrechtsbewegung. Zudem akzeptierte er, dass für eine Emanzipation der schwarzen Bevölkerung auch das Mitwirken der Weißen notwendig ist.

Am 21. Februar 1965 wurde Malik Al-Shabazz während einer Rede von mehreren Männern erschossen. Die Umstände der Ermordung wurden nie gänzlich aufgedeckt. Vermutungen reichen von einem Racheakt der Nation of Islam bis hin zu einer Mitwirkung des US-Amerikanischen Inlandsgeheimdienstes FBI. Trotz seines frühen Todes ist die Wirkung des charismatischen Muslims niemals vergangen. Bis heute ist sein Einfluss vor allem auf junge muslimische Jugendliche und Menschen, die sich gegen Ungerechtigkeit und Rassismus auflehnen, deutlich spürbar.

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