Mode ist nicht gleich Mode. Durchsichtige Stoffe, tiefe Dekolletés, hautenge Kleider und kurze Röcke prägen die Laufstege von heute. Da ist es schon etwas Besonderes, wenn in der Mode-Metropole New York Models mit extravagantem Kopfschmuck und weiten Kleidern die Bühne entlang stolzieren. Rabia Zargarpur designt seit mehr als fünf Jahren modische und exklusive Bekleidung, die dem Bild einer modernen und praktizierenden muslimischen Frau entspricht.
Rabia Z., so ihr Künstlerinnenname, beschreibt ihren Stil als „Conservative Couture“ und bedient damit den 100 Milliarden US Dollar schweren Markt islamischer Mode. Bereits mit ihrer ersten Kollektion erhielt sie bei der Dubai Fashion Week 2007 den begehrten Jungdesigner-Preis. Nur zwei Jahre später zählt das „Arabian Business News“ die in Dubai geborene Designerin zu den 100 mächtigsten Persönlichkeiten in der arabischen Welt.
Die aus einer afghanisch-arabischen Familie stammende Zargarpur absolviert eine Wirtschaftsschule in den USA, ehe sie an einer der besten Mode-Universitäten der Welt, dem F.I.T. in New York und Esmod, studiert. Durch die Ereignisse der Terror-Angriffe vom 11. September 2001, erkennt die Designerin die Wichtigkeit praktizierender Muslime sich modern und aufgeschlossen zu kleiden ohne den Verlust der religiösen Pflichten.
Ihr Stil sorgt in kurzer Zeit weltweit für Furore. Modezeitschriften aus allen Ländern präsentieren die Kollektionen und preisen den neuen Stil. Zargarpur gewinnt Preise wie am Fließband, spricht bei renommierten Veranstaltungen und ist Hauptdarstellerin in zwei preisgekrönten Dokumentationen.
Trotz des großen Erfolgs leidet sie keineswegs an Überheblichkeit. „Die wichtigste Sache, die ich gelernt habe, ist dass der Erfolg von Gott allein abhängt. Wir können Pläne schmieden frei nach unserem Geschmack, aber am Ende des Tages, ist es der Plan Gottes, der sich in seiner exakten Ausgeglichenheit manifestiert. Also, gib einfach dein Bestes und überlasse den Rest Allah“, so die Designerin in einem Interview mit „FYI Dubai.
Auf die Frage, was das Geheimnis ihres Aufstiegs ist, antwortet die selbstbewusste Emiratin sehr ausführlich. „Ich bin mehrsprachig aufgewachsen und spreche akzentfrei. Mein Gespür für zukünftige Modetrends lassen mich stets das Richtige tun.“
Rabia Z. hat kein Bedürfnis tief zu stapeln und ihren Erfolg klein zu reden. Es würde auch nicht zu ihrem eloquenten Auftreten passen. Bleibt abzuwarten, wie viele muslimische Jungdesigner eines Tages in ihre Fußstapfen treten.
(MA/HS/KISMET Online)
Bilder: Rabia Z.