„Ohne die Rechtleitung Gottes, wäre ich heute nicht hier!“ Mit diesen Worten leitet Mohammed Ali seine Dankesrede beim South Bank Show Award 2009 in Großbritannien ein. Die renommierte Veranstaltung prämiert Jahr für Jahr künstlerische Ausnahmetalente und gilt als größtes Festival ihrer Art. Für seine außergewöhnliche Graffiti-Kunst erntet er nicht nur die Auszeichnung, sondern auch gebührenden Applaus.
Ali ist bereits in seiner Kindheit von der Straßenkunst der New Yorker Szene fasziniert. Nach einem Design-Studium beginnt der Brite in der Videospielebranche als Grafiker Fuß zu fassen. Religion spielt lange Zeit keine Rolle im Leben des in Birmingham geborenen Talents.
Nach einigen persönlichen Schwierigkeiten, wird dem heute 30-Jährige die fehlende Spiritualität bewusst. Ali entdeckt den Islam neu für sich und beschließt Talent und Religion zu vereinen. Er formiert die Aerosol-Arabic-Bewegung, einer Verbindung von klassischem Graffiti und islamischer Kunst.
Grenzenlose Kunst
„Ich nutze die Kunst, um positiven Wandel zu bringen. Wenn ich mit Kindern in meiner Nachbarschaft oder in Entwicklungsländern arbeite, möchte ich den Menschen nur helfen“, beschreibt Ali in einem Interview mit der Bloggerin Nisa Terzi seine Motivation.
Seine Kunst hat mittlerweile internationale Ausmaße angenommen. Ob in New York, Chicago, Toronto, Melbourne oder Dubai. Alis Graffitis sind in zahlreichen Straßen dieser Welt zu bewundern.
Neben seiner Straßenkunst, gibt er mittlerweile Unterricht an internationalen Universitäten und erfreut sich an weltweitem medialem Echo. Al Jazeera, CNN und auch die BBC bringen regelmäßig umfangreiche Reportagen über den britischen Künstler.
Stimme für die Stimmlosen
Bei seinen Kunstwerken steht oftmals der interreligiöse Dialog im Vordergrund. Alis grafische Skylines schmücken nicht nur Moscheen, sondern auch Kirchen und klassische britische Wohnblocks. Zusammenarbeiten mit lokalen nicht-muslimischen Religionsgemeinden gehören da selbstverständlich dazu. Jüngst erhielt der Brite eine Einladung zu einer der renommierten TED-Vortragsreihen. Ausgerechnet bei der erstmals im Vatikan stattfindenden Veranstaltung, spricht Ali über den Dialog der Religionen. Ein weiterer großer Auftritt für einen noch sehr jungen Künstler.
(MA/KISMET Online)
Bilder: aerosolarabic.com