Terror in Neuseeland: Tiefe Betroffenheit und harte Kritik

Terror in Neuseeland: Tiefe Betroffenheit und harte Kritik

Neuseeland ist am Freitag von einem verheerenden Terroranschlag erschüttert worden. Bei einem Angriff auf zwei Moscheen in der Stadt Christchurch sind mindestens 49 Menschen getötet und Dutzende weitere schwer verletzt worden.

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern sprach von „terroristischen Angriff“ ein, bislang wurde ein Verdächtiger festgenommen. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zeigte sich auf Twitter in englischer Sprache „schockiert und traurig über den Terrorangriff“. Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) sprach auf dem Kurznachrichtendienst von einem „barbarischen Akt“. Auf den beiden Facebook-Seiten, die deutlich stärker besucht sind, gibt es von beiden Politikern keine Stellungnahme. Der österreichische Rapper Nazar kommentiert dies damit, dass „sie anscheinend selber wissen welche Kommentare sie dort erwarten würden von ihren Wählern!“.

Die Opposition warnt indes geschlossen vor einem bis nach Österreich reichenden rechtsextremen Terrornetzwerk. SPÖ, NEOS und Jetzt berufen sich auf einen Standard-Artikel, der ein solches aufdeckte und aus den sich auch der Attentäter von Neuseeland bezog.

In einem äußerst emotionalen Video drückte Ümit Vural, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), sein Beileid und tiefe Betroffenheit aus. Er kritisierte scharf die Atmosphäre des Hasses und die in Österreich täglich steigende Hetze gegen MuslimInnen.

Politikwissenschaftler und Islamophobie-Experte Farid Hafez nahm die amtierende Bundesregierung ebenfalls scharf in die Kritik. Es finde eine Entmenschlichung von MuslimInnen in Österreich statt wie etwa auf den jüngsten von der FPÖ organisierten Podiumsdiskussionen.

Er verwies zudem auf die Aussage von Bundeskanzler Kurz, der im vergangenen Nationalratswahlkampf die Schließung aller islamischen Kindergärten forderte, da diese nicht transparent seien. Darin sieht Hafez einen Prozess der Entmenschlichung, der den Attentaten zugrunde liegen würde.

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