Zum ersten Mal in der Geschichte tritt eine arabische Frau als Offizielle beim Tennisturnier in Wimbledon auf. Die aus Kuwait stammende Aseel Shaheen erfüllte sich damit ihren großen Traum, bei einem der renommiertesten Sportveranstaltungen als Schiedsrichterin tätig zu sein. Neben der klassischen Bekleidung, einem blauen Nadelstreifoberteil und einer beigen Hosen, sticht Shaheen vor allem mit ihrem Kopftuch hervor.
„Es ist einfach unglaublich, das ist eine große Herausforderung für mich. Ich bin die erste arabische Frau, die in Wimbledon als Schiedsrichterin agiert. Natürlich war ich aufgrund meiner Kopfbedeckung nervös, aber die Tennisgemeinde hat mich herzlichst aufgenommen“, strahlt die 41-jährige.
„Ich wusste eigentlich nicht viel über Tennis“
Shaheen war ihr Leben lang im Schwimmsport, sowohl als Aktive als auch als Trainerin. Erst 2002 begann sie sich für Tennis zu interessieren und steckte sich ihre hohen Ziele.
„Ich wusste nicht viel über diesen Sport. Aber es war eine spannende Herausforderung diese Männerdomäne zu durchbrechen. Mit meinen Englischkenntnissen hatte ich sehr gute Voraussetzungen. Am Ende schloss ich als Drittbeste meiner Klasse ab“, zeigt sich Shaheen stolz.
Bereits im Vorjahr konnte sie beim Qualifikationsturnier in Wimbledon erste Erfahrungen sammeln. Es folgte Herren- und Frauenwettkämpfe, darunter die renommierten Turniere in Doha. Um auf den Stuhl zu kommen, der für die obersten SchiedsrichterInnen reserviert ist, benötigt sie ein silbernes Abzeichen. Und das hält sie auch für möglich: „Ich werde weiter mein Bestes geben und möglichst viel an Erfahrung sammeln. Eines Tages möchte ich natürlich ganz oben sitzen.“